Kommentar von Spunk Seipel


Februar 2004


Es gab und gibt zahlreiche Versuche von Künstlern gemeinsam ein Kunstwerk zu erarbeiten. Bis auf wenige Versuche, wie z.B. das Lebenskunstwerk von Gilbert & George, wurden diese Versuche jedoch immer sehr schnell abgebrochen. Eitelkeiten sind ein großes Hindernis, wenn sich Künstler zusammentun, um miteinander ein Werk zu erschaffen, bei dem die Autorschaft des einzelnen eine untergeordnete Rolle spielt. Um so erfreulicher und spannender ist deshalb das Projekt von Felix Carl, Annette Stieger und Tamara Trölsch, daß sie seit 2001 unter dem Namen treuka verfolgen.Von Freunden, Kuratoren, Sammlern, aber auch von Unbekannten erhalten sie Themenvorschläge für ihre Bilder. Manchmal entwickeln sich dabei ganze Werkgruppen um einen Themenkomplex, zuweilen, besonders bei den großformatigen Wandarbeiten, bleibt es bei einer einzelnen Arbeit. Rotierend beginnen sie mit dem Zeichnen auf Papier, Holztafeln oder Wänden und reichen die begonnenen Arbeiten weiter. Der nächste fügt seine Ideen hinzu und der letzte verbindet mit seinen Zeichnungen, angeregt durch die vorherigen Arbeiten, die selbigen. Jeder trägt seine subjektive Sicht, seinen eigenen Stil zu jeder einzelnen Arbeit bei und dennoch entstehen Gemeinschaftsarbeiten, die ein neues Ganzes ergeben. treuka verzichtet auf die Malerei. Farbe wird sehr reduziert eingesetzt und die Linie hat eine immens wichtige Bedeutung, unabhängig von der Größe der ausgeführten Arbeit. Dies ist um so beachtenswerter, da die linienhafte Zeichnung doch am stärksten die persönliche Handschrift eines Künstlers verrät. Das besondere an treuka ist zum einem die Dauer des Zusammenhalts der Gruppe, die Entwicklung eines eigenen Arbeitsprozesses, aber auch und im ganz besonderen die Bildung eines eigenen unverkennbaren Stils, ohne die individuellen Stile der einzelnen Mitglieder zu negieren. Damit steht treuka einzigartig da.

Presse & Kommentare

Seltsame Wortverschlingungen Die Welt, 04.2007
treuka - Die Zukunft der Arbeit ein Text von Meike Jansen, 2007
Unusually traditionalwork(s)Surprise and trust Præsens, 04.2005
Kunsttrio übernimmt ′Anonyme Aufträge′ Die Rheinpfalz, 02.2005